Sonstige

Wohnformen im Alter

Die Zeiten der Großfamilien, in denen ganz selbstverständlich mit Großeltern, Eltern und Kindern mehrere Generationen unter einem Dach wohnten, sind vorbei.
Stattdessen steigt die Zahl der Singlehaushalte in der Gruppe der über 65jährigen kontinuierlich an. Kommt heute das Gespräch auf spezielle Wohnformen im Alter, sind meistens die Unterbringung in Alten- und Pflegeheimen oder auch Seniorenwohngemeinschaften gemeint.
Dabei ist die häufigste Wohnform im Alter immer noch das Leben in den eigenen vier Wänden:
Mehr als 90 % aller Senioren über 65 leben in normalen Wohnungen und wollen dort auch bleiben, solange wie es ihr Gesundheitszustand erlaubt. Verbesserte Gesundheitsversorgung, höhere Lebenserwartung und neue Möglichkeiten der Freizeitgestaltung haben dazu geführt, dass ältere Menschen heute mehr Wert auf individuelle Arten der Lebensgestaltung legen und nicht ausschließlich an der rein standardmäßigen Versorgung interessiert sind.
War früher die Familie ein Garant für Pflege und Betreuung im Alter, so schaffen sich die Senioren von heute eigene Netzwerke im Freundes- und Bekanntenkreis als Alternative oder greifen auf professionelle Hilfen zurück, um selbstbestimmt leben zu können.
Heimbetreiber haben sich bereits mit Bauform und Individualleistungen an diese neue Entwicklung angepasst. Zusätzlich stehen inzwischen andere unterschiedliche Wohnformen zur Auswahl, darauf ausgerichtet, die selbständige Gestaltung des Lebensabends bei ausreichender Betreuung zu gewährleisten.

Wohnen in einer Senioren WG

Eine Wohnform, die immer beliebter wird und aus kleineren Wohn- oder größeren Hausgemeinschaften entsteht. Wenn die eigene Wohnung oder das Einfamilienhaus zu groß oder auch zu teuer für eine Einzelperson geworden ist, bietet die Seniorenwohngemeinschaft eine sinnvolle Alternative zum Umzug. Jedes Mitglied hat sein eigenes Zimmer, Bad und Küche werden von allen genutzt, die Hausarbeit aufgeteilt und der Tagesablauf zusammen gestaltet.

Betreutes Wohnen zu Hause und in Hausgemeinschaften

Auch gesundheitliche Einschränkungen oder dauerhafter Hilfsbedarf sind nicht zwangsläufig ein Grund, ins Pflegeheim zu ziehen. Viele Senioren ziehen stundenweise beanspruchte Pflegeleistungen von ambulanten Pflegediensten oder die dauerhafte Betreuung durch eine im Haus wohnende Pflegekraft vor.
In betreuten Hausgemeinschaften leben mehrere pflegebedürftige Personen zusammen, der Alltag wird durch Betreuer organisiert, notwendige Pflege von Pflegediensten geleistet. Besonders Demenzkranken bietet diese Wohnform den gewohnten Alltag ohne verstörende Veränderungen, aber trotzdem sicher.

Heimunterbringung

Auch in Heimen wird mittlerweile viel Wert auf Erhaltung und Förderung der Selbständigkeit und individuell angepasste Pflege gelegt. Dennoch ist ein Umzug ins Heim ein derartiger Einschnitt, dass viele Senioren diesen Schritt so lange wie möglich vermeiden möchten. Ein Wechsel ins Appartement einer gehobenen Seniorenresidenz ist zwar kostspielig, fällt da aber schon leichter. Diese Einrichtungen verbinden den Komfort eines Luxushotels mit einem reichhaltigen Kultur- und Freizeitangebot, bieten aber auch bei Bedarf Hilfs- und Pflegeleistungen an.

Bei der Vielfalt der Angebote das Richtige zu finden, kann schwierig sein. Doch genauso wichtig wie genaue Informationen und Vergleiche der einzelnen Alternativen ist eine realistische Einschätzung der eigenen finanziellen und gesundheitlichen Möglichkeiten.

VN:F [1.9.16_1159]
Bewertung: 4.9/5 (22 Bewertungen abgegeben)
Wohnformen im Alter, 4.9 out of 5 based on 22 ratings