Demenz Featured

Demenzerkrankung und der Alltag

Diagnose „Demenz“ – das Leben alltagstauglich gestalten!

Die Hiobsbotschaft – Diagnose „Demenz“!

Eine Flut von Fragen und Ängsten stürzt auf den Betroffenen und seine Familie ein. Alzheimer oder die meisten anderen Formen der Demenz sind Krankheiten, deren Verlauf verzögert werden kann. Doch die Schädigungen des Gehirns sind in der Regel unheilbar und werden im Laufe der Zeit zunehmen. Deshalb ist es wichtig bereits im Anfangsstadium vorzusorgen und rechtliche, finanzielle sowie gesundheitliche Angelegenheiten für die Zukunft gemeinsam zu treffen. Oft schämen sich Betroffene für die schwindende Gedächtnisleistung und versuchen die Krankheit möglichst lange zu vertuschen. Es schafft Entlastung und vermeidet Missverständnisse, das soziale Umfeld so früh wie möglich einzuweihen und die Ängste oder Sorgen mit Freunden beziehungsweise engsten Vertrauten zu besprechen. Auch Selbsthilfeorganisationen stellen eine hilfreiche Alternative dar.
Zur Erhaltung der Lebensqualität ist es wichtig, weiterhin am alltäglichen Leben teilzunehmen und sich nicht abzuschotten.

Den Alltag weitestgehend alleine meistern und die Orientierung behalten!

„Wer rastet, der rostet“ besagt ein altes Sprichwort. Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass sich Demenzkranke nicht aus Scham isolieren. Sie sollten den Kontakt zu anderen Menschen suchen, den Tag strukturiert gestalten und vor allem mobil bleiben. Zum Beispiel bieten Tagespflegestätten eine entsprechende Freizeitgestaltung an, welche auf jedes Krankheitsstadium entsprechend ausgerichtet ist. Sei es gemeinsam die Tageszeitung zu lesen oder Kreuzworträtsel zu lösen, die spielerische Form eines Gedächtnistrainings oder das gemeinsame musizieren, es gibt vielseitige Angebote, um geistig rege zu bleiben.
Sportliche Aktivitäten, zum Beispiel Ball- oder Kegelspiele erhalten die körperliche Mobilität. Gemeinsame Spaziergänge mit der Familie, Freunden oder Bekannten fördern die Orientierung und sorgen für Ausgeglichenheit. Ein gleichbleibend strukturierter Tagesablauf mit festen Ritualen sowie geregelten Uhrzeiten, beispielsweise für die Körperpflege oder Mahlzeiten, gibt ein Gefühl der Sicherheit und „erinnert“ an diese alltäglichen Verrichtungen.

Im Alltag demenzgerecht unterstützen und kommunizieren!

Wichtig ist, getreu der Devise „weniger ist mehr“, den Demenzkranken bei seinen alltäglichen Aktivitäten weitestgehend anzuleiten, statt diese zu übernehmen, auch wenn dies ein hohes Maß an Geduld erfordert. Kleine Wegweiser in Form von Zetteln, Aufklebern oder Bildern unterstützen die Orientierung und bieten eine hilfreiche Gedächtnisstütze.
Einfache, kurze oder geschlossene Sätze erleichtern die Kommunikation und vermeiden eine Überforderung.

Biografiearbeit – die Basis schöner gemeinsamer Erlebnisse!

Frühere Vorlieben oder individuelle Fähigkeiten können erfolgreich genutzt werden, um den Alltag positiv zu gestalten. Die Lieblingsmusik aus alten Tagen oder die Verrichtung gewohnter Tätigkeiten, wie Hausarbeit oder Handwerken sind dem Demenzkranken vertraut, schaffen Geborgenheit und verleihen das Gefühl gebraucht zu werden.
Gemeinsam in der Vergangenheit zu stöbern und alte Fotografien zu betrachten bereitet Freude und vermittelt Nähe.

Häufig verleitet das Pflichtgefühl Familienangehörige demenzkranker Menschen zur völligen Aufopferung. Um eine Überlastung zu vermeiden, bieten Alzheimergesellschaften, Wohlfahrtsverbände, Selbsthilfeorganisationen oder Beratungsstellen entlastende Hilfestellung und Tipps im Umgang mit der Krankheit an.
Zur effektiven Pflege des demenzkranken Angehörigen gehört auch ausgleichende Selbstpflege.

VN:F [1.9.16_1159]
Bewertung: 4.6/5 (29 Bewertungen abgegeben)
Demenzerkrankung und der Alltag, 4.6 out of 5 based on 29 ratings