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Pflegekurse für Angehörige

Es ist eine Arbeit, die nicht selten bis an die seelischen und körperlichen Grenzen führt. Wer die verantwortungsvolle Aufgabe übernimmt, pflegebedürftige Angehörige in ihrem privaten Umfeld zu betreuen, nimmt eine schwere Last auf sich. In einer immer älter werdenden Gesellschaft steigt die Zahl von sogenannten Laienpflegern immer weiter an. Als Laienpfleger werden alle Personen bezeichnet, die ohne eine qualifizierte Ausbildung für die Pflege von Menschen zuständig sind. Damit diese „Laien“ nicht zu schnell mit ihrem „Latein“ am Ende sind, gibt es Pflegekurse für Angehörige. Es geht dabei nicht nur darum, die optimale Pflege für bedürftige Personen zu bieten, sondern auch ein gesundes Maß an Selbstpflege zu finden. Derzeit werden in der Bundesrepublik verschiedene Kurse angeboten. Für pflegende Angehörige sind sie seit 2002 kostenlos.

Das Modell „ISA“

Ein Projekt der deutschen Betriebskrankenkassen läuft derzeit in acht Bundesländern. Das Modell „ISA“ – Individuelle Schulung Angehöriger – ist ein Pflegekurs für Angehörige, der Unterstützungsmöglichkeiten im privaten Umfeld bieten soll. Qualifizierte Fachkräfte besuchen Sie daheim und geben Hinweise, wie die häusliche Pflege optimiert werden kann. Dabei geht es nicht nur um pflegerische Hilfestellungen, sondern auch um Tipps, wie der Lebensraum gestaltet werden kann. Auch eine Beratung zu rechtlichen Fragen kann in Anspruch genommen werden. Das Ziel von „ISA“ ist es nicht nur, die Pflege zu verbessern, sondern auch die Belastung der Angehörigen zu minimieren.

Das Recht auf Pflegekurse

Ähnliche Modellprojekte laufen unter dem Dach verschiedener Organisationen überall in Deutschland. Was viele ehrenamtliche Helfer und „Laienpfleger“ gar nicht wissen ist, dass sie seit 2002 schon ein Recht auf kostenlose Pflegekurse haben. Sowohl Angehörige als auch pflegende Freude oder Bekannte können dieses Angebot in Anspruch nehmen, das im Sozialgesetzbuch unter dem „§ 45 SGB XI Pflegekurse für Angehörige und ehrenamtliche Pflegepersonen“ verankert ist.
Ähnlich wie das Modell „ISA“ können diese Kurse von den regionalen Pflegekassen selbst oder von externen Kooperationspartnern veranstaltet werden. Inhaltlich sind die Kurse alle an dieselben Rahmenbedingungen geknüpft, die von den Landesverbänden der Pflegekassen mit den Veranstaltern geschlossen werden.

Wo bekomme ich Informationen?

Bei Interesse an einem Pflegekurs für Angehörige können Sie sich an ihre Krankenkasse oder die Krankenkasse der pflegebedürftigen Person wenden. Diese Stellen können weiterführende Informationen bieten oder an die zuständigen Stellen vermitteln.
Eine weitere Möglichkeit ist es, sich direkt an den Medizinische Dienst der Krankenversicherung, kurz MDK, zu wenden. Dort erhalten Sie auch Informationen zu weiteren Fragen rund um die Pflege ihrer Angehörigen.

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